Auf Einladung der SPD-Abteilung Ingeln-Oesslelse redete, gestikulierte und las Faß vor knapp 20 Zuhörern im Gasthof Alt-Oesselse.

Artikel in den Leine-Nachrichten vom 15.12.2012

Tucholsky, Roth und Busch treffen Angela Merkel.


ingeln-oesselse. Mit den großen politischen Kabarettisten wolle er sich nicht messen, sagte Joe Faß bei seinem Auftritt am Donnerstag. Auf Einladung der SPD-Abteilung Ingeln-Oesslelse redete, gestikulierte und las Faß vor knapp 20 Zuhörern im Gasthof Alt-Oesselse: „Ich bleibe lieber bei den alten Werken und zeitlosen Satirikern.“ Sein Programm begann er trotzdem mit Seitenhieben auf die Politik: Die Großen politischen Kabarettisten, das sind in seinem Fall die Politiker selbst, zum Beispiel die Kanzlerin. „Gott hat die FDP vielleicht nur erschaffen, um uns zu prüfen“, habe Merkel auf dem CDU-Parteitag in Hannover gesagt. Das Zitat stammt eigentlich vom ZDF-Satiriker Oliver Welke, den Faß zu mögen scheint: „Wenn Welke und Oliver Kahn ein Fußballspiel kommentieren, ist das für mich Kabarett.“ Er frage sich nur, ob der Kahn das auch wisse. Im weiteren Verlauf des Abends las Faß Texte von Eugen Roth, Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz und Kurt Tucholsky. Mit seiner ausladenden Gestik, manchmal übertriebenen Betonung und einfachen Weisheiten unterhielt er sein Publikum. Dass er manchmal etwas stockte und nicht jede Pointe die gewünschten Lacher brachte, sei ihm verziehen – er spielte das Programm zum ersten Mal.mim

Quelle: Leine-Nachrichten