Beim Aschermittwoch der SPD ist Stuttgart 21 überall

von Oliver Haidukiewicz

Laatzen-mitte. Als Bundestagsabgeordneten kennt man Matthias Miersch – aber als Kabarettist? Beim politischen Aschermittwoch der SPD demonstrierte der Grasdorfer im Erich Kästner Schulzentrum, dass er dieses Feld gut beherrscht. Und er erklärte auch gleich, was Rethens Ortsentwicklung mit Stuttgart 21 zu tun hat. Bevor sich die rund 60 Gäste dem traditionellen Aschermittwochs-Matjes zuwendeten, plauderte Miersch – im wahrsten Sinne des Wortes – locker vom Hocker. Dabei ließ er an den meisten kein gutes Haar.. So wurde Angela Merkel beispielsweise zur schwarzen Witwe, die mit ihrer typischen Dreieckshandhaltung als „Raute der Verschwörung“ nichtsahnende Konkurrenten anlockt und beseitigt. Von ihr ging es schnurstracks zum „gelben Fieber“ der FDP. Innerparteiliche Intoleranz in der Rassismusaffäre um Hessens Parteichef Jörg-Uwe Hahn, Rainer Brüderles mögliche Reaktion auf Merkels Ausschnitt bei den Bayreuther Festspielen („Brüderle als Latin-Lover wäre kollabiert“) und das potenzielle Dream-Wahlkampf-Duo Philipp Rösler und Hans-Dietrich Genscher standen auf Mierschs Agenda. Schlussendlich landete er doch in den eigenen Reihen und würdigte ein – im Gegensatz zum regierungsaktuellen – gutes Finanzmanagement der Laatzener Verwaltung. Selbst wenn auch auf kommunaler Ebene ein „kleines Stuttgart 21“ wie die Diskussion um die Rethener Holzbrücke, den Fliegenden Holländer, bewältigt werden mussten, stehe die Stadt gut da. Das fand auch der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Bernd Stuckenberg, der die Veranstaltung eröffnet hatte. Zwar sei die Faschingszeit für die SPD arbeitsreich, doch im Hinblick auf die Wahlen auch lohnend gewesen. Das Engagement – etwa das Auf- und Abhängen von Plakaten bei Wind und Wetter – habe sich ausgezahlt.