Nebot kandidiert nicht gegen Prinz
SPD-Ratsvorsitzender strebt Bürgermeisteramt nicht an - Mitglieder bei Neujahrsempfang geehrt

Von Kim Gallop und Torsten Lippelt Laatzen. Ernesto Nebot, der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, wird nicht als Bewerber für das Bürgermeisteramt in Laatzen kandidieren. Das erklärte Nebot gestern Abend in einer Pressemitteilung. „Die SPD würde sonst Schaden nehmen“, sagte er auf Nachfrage dieser Zeitung. Er wolle vor allem verhindern, dass es in der Mitgliederversammlung am Mittwoch, 29. Januar, bis zu der sich noch Bewerber melden können, zu einer Kampfabstimmung zwischen ihm und Bürgermeister Thomas Prinz (SPD) kommt. Auch der Amtsinhaber tritt wieder an.
Viele Gespräche hätten zu seinem Verzicht geführt, erklärte Nebot. „Wichtig ist es jetzt, dass sich die Laatzener SPD nicht durch eine konkurrierende Kandidatur entzweit, sondern gerade in dieser Situation Stärke und Geschlossenheit zeigt!“ Nebot hatte vor kurzem öffentlich Kritik an der Amtsführung von Prinz geäußert. Darauf angesprochen sagte der Fraktionsvorsitzende, er hoffe, im Rahmen einer besseren Zusammenarbeit gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Prinz die Kernpunkte der Kritik zu beheben. Die möglicherweise anstehende Kandidatur von Prinz und Nebot war am Sonnabendabend Hauptgesprächsthema bei der Neujahrsfeier der Sozialdemokraten in der Gaststätte Alt-Laatzen gewesen – allerdings nur getuschelt. Denn bei der Veranstaltung sollte die Ehrung verdienter Jubilare im Mittelpunkt stehen. Das betonte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Bernd Stuckenberg vor den rund 120 Gästen. „Das Jahr 2014 steht ganz im Zeichen der Europawahl“, gab Stuckenberg ein anderes Thema vor.
Nach einem längeren Einblick des SPD-Europaabgeordneten Bernd Lange in die aktuelle Europapolitik wurden viele verdiente Genossen geehrt. Gleich 37 Jubilare verzeichnen die Parteiunterlagen in den drei Laatzener Abteilungen, insgesamt 21 nahmen persönlich an der Feier teil. In Abwesenheit wurden der 88-jährige Reinhard Moudry, der Grundlagenarbeit für das Stadtarchiv geleistet hatte, für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt, ebenso Alt-KSG-Geschäftsführer Rolf Hacker (80) für 60 Jahre. Anwesend war Hartwig Werner, der seit 50 Jahren nun Genosse ist, ebenso wie der für 40 Jahre ausgezeichnete langjährige ehemalige Stadtrat Bodo Gumboldt, der gemeinsam mit Hans-Jürgen Arnold, Petra Bachmann, Marita Kreil, Hans-Heinrich Oltrogge, Regina Wegner und Günther Zieseniß geehrt wurde. Letzterer überreichte dem Bundestagsabgeordneten Matthias Miersch für die Partei zwei historische Büsten von August Bebel und Friedrich Ebert aus seinem Familienbesitz.