Knapper Sieg für SPD-Mann Jagau
Der Sozialdemokrat Hauke Jagau bleibt für eine zweite Amtszeit Präsident der Region Hannover.

Er musste aber um seinen Sieg gegen den CDU-Herausforderer Axel Brockmann in der Stichwahl stärker zittern als zuvor erwartet. Am Ende lagen weniger als zwei Prozentpunkte zwischen den beiden Kandidaten. Der 53-jährige Amtsinhaber aus Laatzen war aus dem ersten Durchgang noch mit einem Vorsprung von knapp neun Punkten ins Rennen gegangen. Zum Sieg verholfen haben ihm die Hannoveraner. Während im Umland Hannovers häufig Brockmann die Nase vorn hatte, legte der Sozialdemokrat in der Landeshauptstadt satte 14 Prozentpunkte zwischen sich und seinen Gegner. Insgesamt litt die Wahl unter einer schwachen Beteiligung. Sie lag bei 27,6 Prozent und damit sogar noch geringfügig schlechter als bei der Stichwahl vor acht Jahren, als ein für Urnengänge in der Region Hannover historischer Tiefstwert verbucht wurde. Jagau, seit 2006 im Amt, bleibt nun für weitere sieben Jahre sowohl Verwaltungschef als auch oberster Repräsentant der Region mit ihren 1,1 Millionen Einwohnern. „Mehr als 50 Prozent sind mehr als 50 Prozent“, kommentierte Jagau das Resultat. Es sei schwierig gewesen, noch einmal für die Stichwahl zu mobilisieren. Brockmann, der an einem spannenden Wahlabend mit fortschreitendem Verlauf der Stimmenauszählung immer näher an Jagau heranrückte, interpretierte das Ergebnis als „Beweis einer Unzufriedenheit mit der aktuellen Regionspolitik. Es ist ein klarer Beleg, dass wir die Themen richtig gesetzt haben“, meinte er. Die CDU hatte in einem am Ende eher zurückhaltenden Wahlkampf vor allem darauf spekuliert, dass sich die Unzufriedenheit der Wähler mit der Müllpolitik und den Stadtbahnplanungen in Hannover in Stimmen ummünzen lässt. Brockmann geht nun zurück in seinen Beruf als Referatsleiter im niedersächsischen Innenministerium. Am Ende gaben ganze 4400 Stimmen mehr für Jagau den Ausschlag. Insgesamt waren gut 253?000 von 925?000 Stimmberechtigten in die Wahllokale gegangen. Außer in Hannover lag Jagau noch in zehn weiteren der 21 Regionskommunen vorn, darunter in Springe – kurioserweise um genau eine Stimme. Einen herben Rückschlag erlebte die SPD in den beiden größten Städten des Umlandes, Garbsen und Langenhagen. Dort verloren bei den Bürgermeisterwahlen die Amtsinhaber Alexander Heuer und Friedhelm Fischer gegen ihre CDU-Herausforderer und müssen ihre Sessel räumen. Während der Sieg von Christian Grahl in Garbsen sich schon nach dem ersten Wahldurchgang abgezeichnet hatte, bedeutet derjenige von Mirko Heuer in Langenhagen eine ziemliche Überraschung.