Sieger stehen erst spät fest

Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Landtagswahl auch im Leinetal: Wie auf Landesebene blieb das Rennen um Mehrheiten und Direktmandate gestern Abend lange offen.

Früh Klarheit herrschte lediglich in Sarstedt, wo die SPD mit großem Vorsprung das Direktmandat errang. Laatzen/Hemmingen/Pattensen/Sarstedt. Die Direktkandidaten in den Wahlkreisen 29 (Laatzen, Pattensen, Sehnde) und 35 (Hemmingen, Springe, Wennigsen, Ronnenberg) mussten gestern lange zittern, um Gewissheit zu bekommen. Bei Redaktionsschluss der Leine-Nachrichten waren noch nicht alle Stimmen ausgezählt. Im Wahlkreis 29 lag nach Auszählung von 85 von 86 Wahlbezirken Silke Lesemann (SPD) knapp vorn: Sie kam auf 42,9 Prozent der Stimmen, Konkurrent Christoph Dreyer (CDU) auf 41,4 Prozent. Lesemann reagierte vorsichtig optimistisch. „Das freut mich natürlich. Aber wir müssen noch die Briefwahl abwarten.“ Dreyer zeigte sich enttäuscht: „Wir wussten, dass es knapp wird. Was für das Ergebnis ausschlaggebend war, kann ich noch nicht genau sagen.“ Die Direktkandidaten von CDU und SPD im Wahlkreis 35 haben sich eine hartes Rennen geliefert. Bis zum Redaktionsschluss lagen die Unions-Abgeordnete Gabriela Kohlenberg und ihr Herausforderer Rudolf Heim Kopf an Kopf, zunächst mit Vorteilen für den Sozialdemokraten. Dann aber zog Kohlenberg mit 40,1 zu 38,9 leicht nach vorne. Ausgezählt waren zu diesem Zeitpunkt 96 von 106 Stimmbezirken. Beim Zweitstimmenergebnis zeichnete sich dagegen ein Vorsprung für die SPD ab. Kohlenberg zeigte sich sportlich: „Wir müssen jetzt warten bis zum letzen Moment.“ Bei knappen Rennen setze sie aber auf Sieg. Rudolf Heim sieht dagegen sein Ziel erreicht, nach den Schlappen der beiden vergangenen Landtagswahlen erst einmal möglichst nah an die Springerin heranzurücken. Einzig in Sarstedt stand der Gewinner des Abends früh fest – zu deutlich war der Vorsprung von SPD-Kandidat Markus Brinkmann, um noch eingeholt zu werden. Der Sozialdemokrat lag bei LN-Redaktionsschluss bei 44,4 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis 22. Hintergrund: Jens Heinemann (CDU) hatte seine Kandidatur im Vorfeld zurückgezogen. Er erhielt 22,5 Prozent. Der im Vorfeld als möglicher Überraschungssieger gehandelte FDP-Bewerber Bernd Fell konnte mit 17,5 Prozent nur bedingt von der CDU-Misere profitieren. jd/vo/ac/mim