Ein Bericht zum Besuch der Sozialministerin Cornelia Rundt in Laatzen.

Warum Laatzen einzigartig ist


Von Johannes Dorndorf Laatzen-Mitte. Rund fünf Millionen Euro hat die Stadt Laatzen in den vergangenen Jahren vom Land erhalten, um sein Zentrum aufzuwerten. Da will man in Hannover natürlich gern wissen, wo das Geld geblieben ist. Sozialministerin Cornelia Rundt verschaffte sich gestern einen Eindruck. Konkret ging es um das Programm Soziale Stadt („Laatzen-Mitte wird top“), dessen Projekte jeweils zu einem Drittel vom Bund, vom Land und der Stadt finanziert werden. Das jüngste Beispiel ist das Stadthaus am Marktplatz, wo sich die Runde denn auch vor einer Rundfahrt durch Laatzen zum Gespräch traf. Rundt zeigte sich durchaus beeindruckt. „Laatzen ist schon deshalb etwas ganz Besonderes, weil wir diese Art von innerstädtischer Struktur nirgendwo anders haben.“ Dass eine so dichte Wohnbebauung direkt im Zentrum einer Stadt liege, sei ihres Wissens einzigartig in Niedersachsen. Ähnliches gelte für die Umsetzung des Programms: Während in vielen anderen Städten der Rückbau von Wohnblöcken Thema sei, werde in Laatzen-Mitte in Neues investiert, die Einwohnerzahl steige sogar. Bürgermeister Thomas Prinz verwies auf die Erfolge, die die Stadt bei „Laatzen-Mitte wird top“ registriere. Bislang seien 15 Millionen Euro öffentliches Geld im Stadtteil investiert worden. Dies habe private Investitionen in Höhe von 185 Millionen Euro im Sanierungsgebiet und der Umgebung nach sich gezogen – vom Leine-Center-Umbau über das Wilkening-Pflegeheim bis hin zu den Bauhaus-Plänen an der Erich-Panitz-Straße. „Das ist gut investiertes Geld“, sagte Prinz über die Förderung. „Im Bundesdurchschnitt kommen auf einen öffentlichen Euro acht private oben drauf“ – in Laatzen liege das Verhältnis sogar bei eins zu zwölf. Die Zukunft von Soziale Stadt ist freilich ungewiss: Nachdem die Bundesregierung die Förderung im Jahr 2011 auf knapp ein Drittel gekürzt hat, läuft das Programm in Laatzen derzeit auf Sparflamme. „Wir haben eine erhebliche Überzeichnung“, sagte Rundt: Niedersachsens Kommunen hätten für 2013 etwa dreimal so viel Geld beantragt wie zur Verfügung stehe.