Die Besichtigung der deutschen Entwicklungsprogramme in der von Trockenheit besonders bedrohten Region in Guatemala war sehr eindrucksvoll. Mich hat vor allem der ganzheitliche Ansatz überzeugt, der diesen Programmen zugrunde liegt. Es geht um soziale Entwicklung, Schaffung von regionaler Wertschöpfung sowie Umweltschutz.

So hat ein lokaler Bürgermeister eine ganze Agenda mit Hilfe der GIZ entwickelt. Es geht beispielsweise um Gewaltprävention bei Jugendlichen, indem die berufliche Bildung organisiert wird. Gleichzeitig geht es um den verbesserten Umgang mit Wasser und um Aufforstungsprojekte. In einem anderen Beispiel versorgt eine Biokläranlage in einem Dorf 300 Bewohner mit einem Abwassersystem, das die Wasserverschmutzung vermeidet und gleichzeitig ein wichtiges Beispiel zur Gesundheitsvorsorge ist. Zudem sollen Bauern wieder an alte Pflanzen herangeführt werden, die wenig Wasser brauchen und gleichzeitig Einnahmequellen ermöglichen.

Besonders beeindruckt hat mich ein Projekt von Frauen, die in unterschiedlichen Frauengruppen in zahlreichen Dörfern wirken. Auch hier geht es um Weiterbildung, Kampf gegen Verschmutzung des Wassers, aber auch gegen häusliche Gewalt in einer stark von Männern geprägten - durchaus auch von Gewalt geprägten - Gesellschaft.

Die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind immens. Am Beispiel Wasser lässt sich sehr gut ablesen, dass zum einen die Verteilung dieses wichtigen Gutes nicht gelingt und durch den Klimawandel ein weiteres gravierendes Problem hinzu tritt. Dass es aber auch wirkungsvolle Gegenstrategien gibt, die gute Beispiele für andere Dörfer sein können, konnten wir vor Ort hautnah erleben.

Nächster Stopp unserer Delegationsreise wird Bogota, Kolumbien, sein. Hier wird es vor allem um die Kohlefrage und den andauernden Friedensprozess nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg gehen.