Wie jeden ersten Montag im Monat fand die Veranstaltungsreihe des SPD-Unterbezirk Region Hannover "Neue Nachbarn - Wie organisieren wir ein gutes Miteinander mit den Flüchtlingen in unserer Nachbarschaft?" statt. Zusammen mit Stefan Politze, MdL und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, Sabine von der Osten, Lehrerin an der IGS Roderbruch und Birgit Merkel, AWO wurde dieses Mal über den Spracherwerb diskutiert.

Dabei kamen wie immer auch die Teilnehmenden zu Wort, indem sie auf dem freien Stuhl in der Diskussionrunde Platz nehmen konnten. Schnell wurde klar, dass Sprache der Schlüssel zur Integration und zum Ankommen in einem neuen Land ist. Viele der Teilnehmenden mit Migrationshintergrund erzählten über ihre Erfahrungen im deutschen Schulsystem und wie sie die deutsche Sprache erlernt haben bzw. vor welchen Herausforderungen sie standen. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur das Erlernen der Sprache schwierig war, sondern auch die Akzeptanz innerhalb des Klassenverbandes und damit auch die Anwendung der Sprache in der Praxis.

Deshalb kann Integration oftmals nur gelingen, in dem es eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule, Familienzentren und einer guten psychologischen Betreuung gibt. Genau hier setzt auch der Ansatz der IGS Roderbruch an. Sie beziehen die Eltern in die Sprachförderung der Kinder und Jugendlichen mit ein. Ein ähnliches Konzept wird in der Landeshauptstadt Hannover schon in Kitas und Grundschulen mit dem Rucksackprogramm umgesetzt. Auch hier werden Eltern bei der Frühförderung der Kinder miteinbezogen. Dabei erlernen sie auch automatisch die deutsche Sprache und finden durch die Gruppenarbeit Anschluß in die Gesellschaft. Die Landeshauptstadt sei bei der Sprachförderung, gerade auch im Bereich der Früherziehung, auf einem sehr guten Stand, so Stefan Politze.

Während also Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern ein gutes Angebot erhalten, wurde durch ein Beispiel eines Studierenden aus Afghanistan deutlich, dass es auch einige Gruppen von Flüchtlingen, wie z.B. die der 18 - 35-jährigen, gibt, für die eine Integration in die Gesellschaft schwieriger sei. Sie haben kaum Anknüpfungspunkte, um Kontakt in die aufnehmende Gesellschaft zu finden. Daran muss noch gearbeitet werden.