Noch muss Prinz das Bett hüten.
Bürgermeister erholt sich von Bikerunfall.

Von Astrid Köhler Grasdorf. Ein Bürgermeister im Krankenbett ist an sich schon ungewöhnlich – einmal mehr gilt das für Thomas Prinz. Seit seinem schweren Motorradunfall am Sonnabend liegt das Laatzener Stadtoberhaupt mit Knochenbrüchen im Zweibettzimmer im Klinikum Agnes Karll und kann sich kaum rühren. Statt seines eng getakteten Kalenders in einer Sieben-Tage-Woche bestimmen vorerst dreieinhalb Mahlzeiten und medizinische Untersuchungen seinen Tag. „Ich habe dem Schutzengel zu danken, dass nicht noch mehr passiert ist – weder mir noch anderen“, sagt Prinz, mit deutlich sanfterer Stimme als sonst. Drei Sequenzen habe er von dem Unfall auf dem Weg nach Hannover im Kopf: Das Bild, von der sich durch ein ausscherendes Auto plötzlich verengenden Hildesheimer Straße, von dem Moment, wie er über den Asphalt schliddert und Teile seines Helmes weggefetzt werden und von den sich über ihn beugenden Ersthelfern, die sofort zur Hilfe eilten. Er sei allen unendlich dankbar, sagt der erfahrene Biker, der seit 1975 den Führerschein besitzt und noch nie einen Verkehrsunfall hatte. Zwei Tage nach Prinz? Operation – Sprunggelenk und eine Rippe sind gebrochen – haben sich schon viele Besucher die Klinke in die Hand gegeben. Außerdem erreichten ihn unzählige Genesungswünsche, auch von allen Laatzener Parteien, was ihn sehr gefreut habe. Er halte Kontakt zum Rathaus und ja, er arbeitet schon wieder („Ich habe ja ein Smartphone mit Internetverbindung“). Bald müsse er auch den Laptop holen, der noch im Schrank liegt. Schließlich kann nicht alles umorganisiert werden und gehen die Amtsgeschäfte weiter. Außerdem wählt Laatzen im Mai einen neuen Bürgermeister. Der SPD-Kandidat ist darauf eingestellt, den Wahlkampf teilweise im Rollstuhl zu absolvieren. Am nächsten Montag will er die Klinik zumindest für einige Stunden verlassen: Dann feiert die SPD ihren Wahlkampfauftakt in der Albert-Einstein-Schule.