Miersch: „Der Wert einer Gesellschaft bemisst sich daran, wie sie mit ihren Schwachen umgeht“
Diakonie Sozialstation Barsinghausen-Ronnenberg ist zu Gast bei Matthias Miersch in Berlin. Die dreizehnköpfige Gruppe rund um den Geschäftsführer der Diakonie Sozialstation Barsinghausen-Ronnenberg, Ronald Wegwerth, war einer Einladung des SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Miersch gefolgt, die dieser bei seinem letzten Besuch der Einrichtung im vergangenen Sommer ausgesprochen hatte.
Neben Fragen rund um den Parlamentsalltag interessierten sich die Gäste vor allem für das derzeit intensiv diskutierte Gesetzesvorhaben zur Reform der Pflegeberufe, welches noch vor der Sommerpause vom Deutschen Bundestag verabschiedet werden soll. Vor allem die Frage nach einer gerechten Vergütung stand im Mittelpunkt. So machten die Barsinghäuser mit Nachdruck darauf aufmerksam, dass der Beruf der Altenpflegerin/des Altenpflegers in seinem Ansehen aufgewertet werden müsse, da er nach wie vor finanziell deutlich schlechter gestellt sei als der des Krankenpflegers/der Krankenpflegerin, obwohl die Anforderungen an die Ausübenden aber nicht minder groß seien.
Der Abgeordnete Miersch unterstrich, dass es wichtig sei, gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu bezahlen, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, der der demografischen Entwicklung geschuldet ist: „Immer mehr Menschen werden immer älter. Wir haben als Gesellschaft noch keine Antwort darauf gefunden, wie wir mit dieser immensen Herausforderung umgehen wollen. Denn eines ist sicher: Der gesellschaftliche Wandel ist unumstößlich. Der Wert einer Gesellschaft bemisst sich daran, wie sie mit ihren Schwachen umgeht“, so Miersch.
Die Gäste berichteten schließlich anschaulich aus der Praxis, dass gut gemeint nicht automatisch gut gemacht sein muss: Hin und wieder beschließt der Gesetzgeber Regelungen, die in der Praxis Fehlanreize setzen können. Die Anregungen der Gruppe nahm Matthias Miersch daher dankbar auf und schlug vor, nach Inkrafttreten des Pflegestärkungsgesetzes II Anfang 2017, zum Erfahrungstausch eine erneute Runde mit den Beteiligten drehen zu wollen.